Ausflug nach Mailand: Hoch hinauf auf den Dächern des Duomo di Milano

Ausflug nach Mailand: Hoch hinauf auf den Dächern des Duomo di Milano Mailand ist mehr als Mode und Espresso. Es ist eine Stadt, die auf den ersten Blick hektisch wirkt, aber ihre Geheimnisse offenbart, wenn man ein bisschen genauer hinsieht. Eines dieser Geheimnisse liegt buchstäblich über den Köpfen der Besucher: die Dächer des Duomo di Milano . Der Aufstieg: Schritte zwischen Stein und Geschichte Schon der Eingang zum Dom ist beeindruckend. Aber erst, wenn man die Treppen (oder den Aufzug, wer’s gemütlicher mag) hinaufsteigt, versteht man, warum die Mailänder so stolz auf ihre Kathedrale sind. Jede Stufe ist ein Stück Geschichte. Die filigranen Skulpturen, die Spitzen und Türmchen – man könnte Stunden damit verbringen, sie zu bewundern. Oben angekommen, schlägt einem der Wind ins Gesicht. Und dann: diese Aussicht! Die Stadt breitet sich wie ein lebendiges Puzzle aus. Du siehst die engen Gassen rund um die Piazza del Duomo, die schicken Cafés und auf der anderen Seite die moderne...

Sehenswürdigkeiten

 

Sehenswürdigkeiten

Eines der seltenen Zeugnisse aus der Zeit des Römischen Reiches stellen die antiken Ruinen der Colonne di San Lorenzo dar. Die Kolonnaden aus der Zeit des 2. Jahrhunderts waren wahrscheinlich Teil eines Tempels oder Badehauses. Nach dem Edikt von Mailand wurde die erste Mailänder Kirche Sant’Ambrogio erbaut, trotz zahlreicher Umbauten in späteren Jahrhunderten immer noch exemplarisch für eine frühchristliche Kirche.

Der Mailänder Dom von der Piazza del Duomo aus gesehen

Im frühen 13. Jahrhundert wurde der Palazzo della Ragione erbaut – ein städtischer Bau, der zur Abhaltung von Gerichtsprozessen, Märkten, Ratsversammlungen etc. diente. Unter dem Herzog der Familie Visconti begann 1386 der Bau des Mailänder Doms. Die gotische Kathedrale des Erzbistums Mailand wurde zwar im Jahr 1572 eingeweiht, aber erst 1965 endgültig fertiggestellt. Sie gilt heute als flächenmäßig drittgrößte Kirche der Welt und als ein herausragendes Beispiel der italienischen Architektur des späten Mittelalters.

Im 15. Jahrhundert entstand unter der Herrschaft der Sforza das Castello Sforzesco als prächtiges Beispiel der Renaissance-Architektur. Das große Kastell wurde anstelle einer zerstörten Burg erbaut und war der Sitz der Mailänder Herzöge. Mit dem Ospedale Maggiore[9] entstand ab 1456 eines der frühesten europäischen Krankenhäuser. Das Gebäude ist heute der Hauptsitz der Universität von Mailand. Ein weiteres herausragendes Zeugnis dieser Epoche stellt das Kloster Santa Maria delle Grazie dar, das seit 1980 als Welterbe von der UNESCO anerkannt ist.

Im Jahr 1560 wurde eine neue Stadtmauer eingeweiht, deren prunkvolle Tore größtenteils heute noch erhalten sind. Aus der Zeitspanne der Gegenreformation stammt die Biblioteca Ambrosiana[10], die heute mit rund einer Million Dokumente und Schriften eine bedeutende Bibliothek mittelalterlicher Kulturgüter darstellt.

Unter Maria Theresia erlebte die Stadt im 18. Jahrhundert eine erneute kulturelle Blüte. Die Einweihung des Teatro alla Scala von 1778, heute eines der weltweit bekanntesten Opernhäuser, und die Neugestaltung des Königlichen Palastes fanden unter der Ägide der österreichischen Kaiserin statt. Von 1805 bis 1814 unterlag Mailand der napoleonischen Herrschaft. Als Hauptstadt eines französischen Satellitenstaates wurde die Stadt baulich aufgewertet, neue repräsentative Plätze und Boulevards geschaffen und von 1807 bis 1838 der Arco della Pace, ein monumentaler Triumphbogen, errichtet.

Im Rahmen der industriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs Mailand zum florierenden industriellen Zentrum Italiens. Giuseppe Mengoni erbaute von 1865 bis 1877 die Galleria Vittorio Emanuele II, die älteste überdachte Einkaufspassage der Welt. Dem Stil der Neuromanik folgt die Ehrenhalle des Cimitero Monumentale, die 1866 fertiggestellt wurde.

Im 20. Jahrhundert entwickelten sich zahlreiche progressive Stile, so wurden Architekten vom Art Nouveau, dem Art déco und vor allem ab den späten 1920er Jahren auch von der Faschistischen Monumentalarchitektur beeinflusst. Ein Zeugnis dieser Epoche ist der monumentale Hauptbahnhof, der 1931 fertiggestellt wurde.

Markante Bauwerke der Nachkriegszeit sind vor allem Hochhäuser, gleichzeitig ein Zeichen der wirtschaftlichen Prosperität Italiens in den 1950er und 1960er Jahren. Das Pirelli-Hochhaus (1956–1960) und Velasca-Hochhaus (1956–1958) gelten heute als Meilensteine der Architektur Mailands. Ein großes Bauprojekt der jüngsten Zeit ist die Neubebauung des alten Messegeländes in der Innenstadt, an dem sich die Architekten Zaha HadidIsozaki Arati und Daniel Libeskind beteiligen. Nach Fertigstellung wird dort das höchste Hochhaus Italiens stehen.

2013 wurde das Memoriale della Shoah eröffnet, eine Gedenkstätte für die Mailänder Juden, die im Rahmen der Shoah vom nationalsozialistischen Regime ermordet wurden. Die Gedenkstätte befindet sich am Hauptbahnhof, der Stazione Centrale, und beinhaltet jenen unterirdischen Bahnsteig, von welchem die Deportationen nach Auschwitz erfolgten. Der Eingang befindet sich an der Piazza Edmond Jacob Safra. Der Eintritt ist kostenpflichtig und die Ausstellung derzeit ausschließlich auf Italienisch (Stand Herbst 2017). Seit Januar 2017 verlegt der Kölner Künstler Gunter Demnig seine Stolpersteine auch in der Hauptstadt der Lombardei. Sie sind sowohl Widerstandskämpfern als auch Menschen jüdischer Herkunft gewidmet.

Vom 1. Mai 2015 bis zum 31. Oktober 2015 fand in Mailand die Weltausstellung Expo 2015 statt. Die Pavillons wurden auf einem Gelände errichtet, das sich nordwestlich von Mailand in den Gemeinden von Rho und Pero befindet.

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